Als Dichter die Macht Übernahmen

Die Theresienwiese ist der Ort, an dem alles beginnt. Hier versammeln sich am Nachmittag des 7. November 1918 zwischen 40.000 und 60.000 München um unter der Leitung von Kurt Eisner und Erhard Auer gemeinsam für Frieden und gegen die Monarchie zu demonstrieren. Nach einigen aufrührenden Reden setzen sich die Demonstranten in Richtung Friedensengel in Bewegung. Unterwegs spaltet sich eine kleinere Gruppe von Revolutionären von dem Hauptzug ab. Geführt von Eisner ziehen diese weiter zu den Kasernen Münchens und zur Guldeinschule, die als Munitionslager genutzt wird, um die militärische Überlegenheit der Revolution zu sichern. Die Revolutionäre treffen nirgendwo auf großen Widerstand. Kampflos werden alle Offiziere festgenommen und die kriegsmüden Soldaten laufen zu den Aufständischen über. Mit diesen Streitkräften kann die Stadt über Nacht militärisch gesichert werden. 

Der neugebildete, im Mathäser-Bräu tagende Arbeiter- und Soldatenrat lenkt nun den weitern Verlauf der revolutionären Nacht. Als nächstes fallen Hauptbahnhof, Telegrafenamt, Kriegsministerium, Polizeipräsidium und Zeitungsredaktion in die Hände der neuen Regierung. 

Wenig später wird im Mathäser-Bräu der Freistaat Bayern ausgerufen. In den Druckereien lässt man umgehend Plakate drucken, die die Revolution proklamieren. Noch in dieser Nacht flieht Ludwig III., der letzte Wittelsbacher-König, aus seiner Residenzstadt München.

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